Die Veranstaltung – zunächst als Präsenztreffen in Kyritz geplant – wurde aufgrund der verschlechterten pandemischen Lage in den digitalen Raum verlegt. Durch das Online-Format ergab sich die Möglichkeit, Interessierten aus dem ganzen Bundesland eine Teilnahme zu ermöglichen.
Der Austausch stand unter der Frage, wie eine nachhaltige und weltoffene Gestaltung der Landkreise möglich ist. Drei Referent*innen stellten den Teilnehmenden verschiedene Ansätze zu diesem Themenkomplex vor.
Corinna Vosse, u.a. Mitarbeiterin im Zentrum für Kulturforschung in Berlin, gab einen Überblick über die Notwendigkeit der Transformation. Sie betonte, dass vorhandene Strukturen als System gesehen werden müssten, in dem alle Teile miteinander verwoben sind, und zeigte Veränderungsansätze aber auch Hindernissefür eine (sozialökologische) Transformation auf. Dabei stellte sie sowohl Bewegungen für die individuelle als auch die politische Ebene vor. Ein Einblick in die Arbeit der Akademie für Suffizienz in Reckenthien, in der Corinna Vosse als Geschäftsführerin arbeitet, diente als spannendes Beispiel für die praktische Umsetzung der Transformationsideen.
Im Anschluss gab die Gemeinwohl-Beraterin Urte Töpfer einen Einblickzur in die Praxis der Gemeinwohl-Ökonomie und die Vorteile einer solchen Orientierung für die Gemeinde. Sie arbeitete heraus, dass eine gemeinsame Identität der Bürger*innen gefördert wird, wenn die Strukturen auf Mitbestimmung in der Gestaltung bauen (z.B. in der Definition und Prüfung von Gemeinwohl-Indikatoren in der Kommune). Außerdem bietet der Ansatz der Gemeinwohl-Ökonomie ein gutes Instrument, auch auf Verwaltungsebene innerhalb von Gemeinden/ Kommunen die Nachhaltigkeitsziele koordiniert zu verfolgen.
Zuletzt stellte Jorge Barbosa, Mitgründer von „IN LAK’ECH Permacultura“ den Ansatz der Permakultur vor, der auf alle gesellschaftlichen Bereiche anwendbar ist. Gerade für Brandenburg hält Permakultur eine große Chance bereit, den landwirtschaftlichen Bereich für die bereits spürbaren und zukünftigen Folgen des Klimawandels wie Wassermangel und Starkregen zu wappnen. Auch hier wurde deutlich, dass es für den Umgang mit den vielfältigen Herausforderungen einen systemischen Ansatz braucht, der alle Bereiche zusammendenkt und die seit Jahrzehnten praktizierte Trennung in Sektoren überwindet.
Nach den äußerst lehrreichen Inputs nutzten die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich lokal und landkreisübergreifend über Fragen und Erfahrungen auszutauschen sowie für zukünftige Kooperationen zu vernetzen.
Bei Nachfragen zu dieser Veranstaltung oder Interesse an unseren weiteren Angeboten melden Sie/meldet euch gern bei Nora Lust unter projektleitung@venrob.de